„Die Saison in einer Nussschale“ oder der letzte Spieltag gegen CV Mitteldeutschland
Unser letztes Spiel der Spielzeit 2023/24 bestritten wir am vergangenen Sonntag gegen das Team des CV Mitteldeutschland. Nach einer deutlichen Niederlage am Samstag betraten wir Spieler, wie immer angeführt von unserer Trainerin, hoch motiviert unsere Heimspielhalle (noch einmal im Barnim-Gymnasium – gar nicht so selbstverständlich diese Saison) mit dem Ziel, es dieses Mal besser zu machen als am Vortag und die Saison damit zumindest noch zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Aber auch das sollte uns in dieser – freundlich ausgedrückt – durchwachsenen Spielzeit nicht vergönnt sein.
Der erste Satz plätscherte so vor sich hin. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen, unser Team erwischte dabei den etwas besseren Start. Eine stabile Annahme ermöglichte das Herausspielen guter Angriffschancen für uns, welche die Jungs aus Mitteldeutschland jedoch durch ihre gute Abwehrarbeit gepaart mit einigen fahrlässigen Fehlern in unserem Angriffsspiel zu häufig durchkreuzten. Stand es nach unserer ersten vollständigen Rotation noch 8:5 für uns, führte die folgerichtige Auszeit der Gäste zu einem Dahinschmelzen des Puffers. Von da an spielten wir wie insgesamt zu Beginn dieser Saison wieder gut mit, es gelang uns jedoch immer weniger, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen. Als Resultat musste unsere Trainerin während des zweiten kompletten Durchrotierens mit ansehen, wie wir unseren Vorsprung wieder mal unnötigerweise verspielten, bevor sie bei 15:16 gegen uns ihre erste Auszeit nutzte, um noch mal an unseren Ehrgeiz zu appellieren. Es half nichts – in der Folge konnte sich die Mannschaft vom CVM weiter absetzen und wir gaben uns 21:25 geschlagen.
Der zweite Satz lässt sich ähnlich zusammenfassen. Wie es sich im ersten Satz bereits angedeutet hat, waren wir wild entschlossen, weiterhin gut mitzuspielen. Als gute Gastgeber, die wir sind, fehlten uns insgesamt allerdings wieder die gewissen Extraprozente auf dem Feld, um die ganze spielerische Klasse unserer Mannschaft auszuschöpfen. Die Akzente, die unsere Mittelblocker setzten, konnten die fehlende Durchschlagskraft der Außenpositionen nicht ausgleichen, auf denen es trotz oftmals guter Angriffsaktionen zu selten gelang, denn Ball auch mal im (!!!) gegnerischen Feld auf den Boden zu bringen. Die gute erste Annahme wurde zu häufig in längeren Ballwechseln durch Fehler im Stellungsspiel der Feldabwehr wieder zunichte gemacht. Es kam, wie es kommen musste: 22:25 im zweiten Satz, 0:2 nach Sätzen für den Gegner – in der Satzpause auf der Bank lange Gesichter. Wie nach den ersten 5 sieglosen Spielen hatten wir uns nicht wirklich was vorzuwerfen. Immerhin spielten wir ja gut mit. Es gab ja auch immer wieder souveräne Aktionen. Der Erschöpfungszustand einiger Spieler zeigte es – wir haben doch alles versucht. Es reichte nur eben mal wieder nicht für zählbaren Erfolg. Soll es das jetzt gewesen sein?
Nein! Die Fans unserer Mannschaft wissen sicher, dass sich der Erfolg in der Mitte der Saison doch noch für unser Team einstellte. Und genauso kam es auch im dritten Satz. Es fügte sich auf einmal alles zusammen. Es schien so, als sei unsere Trainerin mit ihren Worten erstmals an diesem Tag bis zu uns Spielern durchgedrungen. Offensichtlich können wir doch das ganze Potential, dass in der Mannschaft steckt abrufen. Bereits zu Beginn wurde die Marschroute des Satzes durch uns festgelegt. Geführt durch unsere starken Mitten fanden auch die restlichen Angreifer zu ihrer Souveränität zurück und auch längere Ballwechsel konnten wir endlich für uns entscheiden. Bereits nach der ersten kompletten Rotation stand ein komfortabler Vorsprung von 8:13 für uns zu Buche. Wir fanden in diesem Spiel zurück in die Spur. Der Zug rollte wieder. Das sah offensichtlich auch der gegnerische Trainer so, denn ohne eine weitere Auszeit der Chemie Volleys in der zweiten Satzhälfte rollte unsere Lock dampfend in den Bahnhof ein. 25:17 – deutlicher Satzgewinn für uns. Da war sie wieder, die Leichtigkeit auf dem Feld, die Freude am Spiel, die Hoffnung und der Wille, die ganze Kiste wieder mal in einem Fünfsatzspiel zu drehen. Sollte die Entscheidung etwa wieder erst im Tie-Break fallen, idealerweise für uns?
Nein! Die Fans unserer Mannschaft wissen mittlerweile Rückblickend auch, wie das Ende der Saison ausgegangen ist. Unverständlicherweise gaben sich die Jungs des CVMs, für die der Abstieg aus der Dritten Liga Nord bereits vor dem Spieltag feststand, nach dem deutlichen Satzverlust nicht geschlagen. Im Gegenteil, sie drehten in Satz vier noch einmal auf und nahmen uns direkt zu Beginn den Wind wieder aus den Segeln. 3:7 und 9:17 waren die Stationen, bevor wir uns gegen Ende des Satzes ein letztes Mal in dieser Saison aufzubäumen versuchten. Auf 16:18 und dann kurz darauf sogar auf 18:19 konnten wir uns noch einmal herankämpfen. Aber dann ging uns zum Ende des Spiels ebenso wie insgesamt betrachtet zum Ende dieser Spielzeit nach engagierter Aufholjagd doch die Puste aus. Mit dem Endstand von 21:25 stand der 1:3 Sieg der Gäste des CV Mitteldeutschland fest. Uns blieb nur noch, den verdienten MVPs Pascal Grüger (CVM) und Georg Klein (SVP) zu gratulieren und den Jungs aus Mitteldeutschland viel Erfolg in der Regionalliga Nordost, sowie ein baldiges Wiedersehen in der Dritten Liga zu wünschen.
Spieler: #1 Benjamin Schille, #2 Johannes Danz, #4 Robert Dieckmann, #5 Mathias Albrecht, #6 Ben Straßberger, #7 Robert Onischke, #10 Peter Große, #12 ★ Georg Klein, #13 Samir Ismailovic, #14 Phillip Theele, #15 Bennett Lohr, #18 Lukas Liegener, #19 Willi, #20 Benjamin Binanzer
Trainer*innen: T Franziska Brauns, TA Ole Siutz, TA Tassilo Bade
Fotos: Frank Ziegenrücker